Nicht oft kann sich eine Großstadt in Europa damit rühmen noch ursprünglich belassene Waldgebiete in ihrer Umgebung zu haben. Der Tyresta Nationalpark ist eines von Schwedens größten unberührten Waldgebieten außerhalb der Bergregionen. Die Landschaft wurde 1993 zum Nationalpark erklärt und umfasst heute 2.000 Hektar. Die Nationalparkgrenze geht nicht direkt bis zur Küstenlinie über, sonder wechselt in das Tyresta Naturreservat über.

Im Nationalpark wachsen überwiegend alte Kiefern auf vom Moos überwachsenen Felsrücken. Dieser Untergrund besteht aus einem großen Bergrücken, der im Laufe von 600 Mio. Jahren durch Wind und Wasser glatt geschliffen wurde. Daraufhin hatten sich viele Spalten gebildet, die heute noch gut zu erkennen sind. Im Gebiet gibt es auch einige Senken und mehrere Seen. Sehr interessant anzusehen ist jedoch die Natürlichkeit, welche hier zu finden ist. Über 300 Jahre alte Bäume wachsen weiterhin ungestört im eigenen Takt. Die Natur regelt sich hier fast ausschließlich von selbst, nur an manchen Stellen ist der Eingriff des Menschen nötig, um den Schutz zu bewahren. Umgefallene Bäume werden sich selbst überlassen.

Die Waldlandschaft spendet die nötige Feuchtigkeit und Schatten, so dass sich eine Vielzahl von Pflanzen dort wohl fühlen. Neben unterschiedlichen Flechtenarten kann man auch Orchideen finden. Im Gebiet werden bis zu 80 verschiedene Vogelarten gezählt. Finken sind neben Lärchen die meistgesehenen Gäste, aber auch einige seltenere Exemplare kommen vor.

Durch das Gebiet führt eine Vielzahl von markierten und ausgetretenen Pfaden, so dass man ausgedehnte Wanderungen unternehmen kann. An besonders schönen Stellen sind Windschütze und Feuerstellen eingerichtet. Nach einer Wanderung lohnt sich ein Besuch des angegliederten Naturum und des Nationalparkernas Hus. Dieses ist in der geographischen Form von Schweden erbaut und allen Nationalparks in Schweden gewidmet. So kann man an einem Tag zu Fuß durch ganz Schweden laufen!